Ella E. Clark

von Stefan Krause, 25.11.2016.

Zusammenfassung

Ella Clark (1896-1984) war fasziniert von der Kultur der indigenen Völker Nordamerikas und der Landschaft des US-Bundesstaats Washington. Im Laufe ihres Lebens machte die amerikanische Lehrerin und Englisch-Professorin es sich zur Aufgabe, große Mengen indigener mündlicher Überlieferungen zu sammeln und einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Ohne eine ausgebildete Anthropologin oder Folkloristin zu sein, sammelte Ella Clark Erzählungen aus zahlreichen Quellen und bereiste Nordamerika um sich mit Mitgliedern indigener Gruppen zu unterhalten. Dabei galt ihr Hauptinteresse jenen indigenen Überlieferungen, die von Landmarken der nördlichen Rocky Mountains und anderen Gegenden berichten. Ihre Arbeit als Mittlerin zwischen den Kulturen enthüllte ein Archiv landbezogenen Wissens, das von der Wissenschaft ungerechterweise vernachlässigt worden war.

Abbildung 1: Portrait von Ella E. Clark. Mit freundlicher Genehmigung der University of Washington Libraries, Special Collections. [UW 37536]

Lehrerin und Folkloristin

Ella Elizabeth Clark wurde am 8. Januar 1896 in Summertown im US-Bundesstaat Tennessee geboren und besuchte später die High School in Preoria, Illinois. Laut der Übersicht zu ihrem Nachlass (Guide to the Ella Elizabeth Clark Papers 1944-1965, „Biographical/Historical Note“), arbeitete sie bereits als High School-Lehrerin bevor sie 1921 ihren B.A.-Abschluss von der Northern University erhielt. Zwischen 1916 und 1927 unterrichtete sie Englisch und Schauspiel an verschiedenen Schulen in Illinois, bevor sie 1927 ihr Studium an der Northern University mit dem M.A. abschloss. Noch im gleichen Jahr nahm sie einen Lehrauftrag im Fachbereich Englisch an der Washington State University (WSU) in Pullman an. In einem Interview erklärte verriet der damalige Dekan der Geisteswissenschaften an der WSU, Albert Thompson, dass Ella Clark und andere Lehrerinnen an die Universität geholt wurden, um den Andrang von Studienanfängern im Fachbereich Englisch unter Kontrolle zu bekommen (38). Die Universität stufte die neuen Lehrkräfte als ‚associates‘ ein, was ihnen nur einen geringen Lohn einbrachte (38). Die meisten von ihnen blieben nicht lange an der Universität, doch Ella Clark etablierte sich als wertvolles Mitglied des Kollegiums und wurde Professorin für Englisch. Die „Biographical/ Historical Note“ in ihrem Nachlass erwähnt, dass Ella Clark sowohl Einführungskurse als auch weiterführende Kurse in den Bereichen kreatives Schreiben und Literatur unterrichtete, und dass zu ihren wissenschaftlichen Interessen „so verschiedene Fächer wie indianische Mythologie, Botanik, und Brandbekämpfung in unseren [im US-Bundesstaat Washington gelegenen] Nationalforsten“[1] gehörten.

Mit Beginn der 1930er Jahre unternahm Ella Clark ausgedehnte Reisen um ihre Forschung voranzutreiben. Aus einer kurzen Biographie aus ihrem Nachlass (Ella Elizabeth Clark Papers, Box 7, Folder 50) geht hervor, dass sie auch durch Europa reiste und später mehrere Forschungsreisen ins westliche Kanada, den pazifischen Nordwesten, Alaska und den Osten der USA unternahm. Folgt man der Publikationsliste im selben Ordner des Nachlasses, galt ihr frühes wissenschaftliches Interesse den Nationalforsten, dem Schreiben und der Beschreibung der lokalen Landschaft. So veröffentlichte sie 1933 zusammen mit Paul P. Kies A Writer’s Manual and Workbook und zwei Jahre später allein eine Sammlung von Gedichten mit dem Titel Poetry: An Interpretation of Life. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Clark drei Sommer lang auf einem Feuerwachturm für den United States Forest Service in der Cascadian Range der Rocky Mountains. In dieser Zeit kam sie erstmals mit den gewaltigen Vulkanen dieses Gebirgszugs und den indigenen Überlieferungen, die sich darum ranken, in Berührung.[2] In den Jahren nach ihrer Arbeit für die Feuerwacht ging sie auf mehrere Forschungsreisen in Nordamerika, interviewte VertreterInnen indigener Gruppen und sammelte deren Geschichten. Sie veröffentlichte die Ergebnisse ihrer Arbeit in Indian Legends of the Pacific Northwest (1953), Indian Legends of Canada (1960) und Indian Legends from the Northern Rockies (1966). 1966 wurde sie für ihre Schriften mit dem Governor's Writers Day Award gewürdigt. Die wissenschaftliche Relevanz ihrer Arbeit wurde zu ihren Lebzeiten nicht erkannt.

1961 setzte sich Ella Clark als Englischprofessorin an der WSU zur Ruhe. Albert Thompson erklärt, dass es Clark „gesundheitlich schlecht ging bevor sie hier [WSU] in den Ruhestand ging“ (39). Er erwähnte aber auch, dass sie sich nach ihrem Umzug nach La Jolla in Kalifornien wieder erholte und dort „jeden Tag Lake Alston besuchte und den Rest ihrer Zeit an der Schreibmaschine verbrachte, um ihre kreative Arbeit über die Indianer fortzusetzen“ (39). Für ihr letztes Projekt, Sacagawea of the Lewis and Clark Expedition (1983), arbeitete sie mit Margot Edmonds zusammen.[3] Während der Veröffentlichung des Buches verschlechterte sich Clarks Gesundheitszustand. Thompson beschreibt, dass sie „einen sehr ernsten Schlaganfall erlitt und für Monate ihren Kontakt zur Realität verlor“ (40). Sie wurde in ein Pflegeheim gebracht, wo sie sich etwas erholte. Ella E. Clark starb in Kalifornien am 9. Juli 1984 im Alter von 88 Jahren.

Abbildung 2: Ella Clark interviewt Andrew und Louie Ninepipe auf der Flathead Indian Reservation in Polson, Montana. Mit freundlicher Genehmigung der Manuscripts, Archives, and Special Collections, Washington State University Libraries, Pullman, WA. [Item ID: cg146_oversize_51]

Ein „Sprachrohr“ indigener Storyteller

Ella Clark hat den Großteil ihrer akademischen Laufbahn dem Studium indigener mündlicher Überlieferungen gewidmet. Dieser Abschnitt befasst sich etwas genauer mit ihren Veröffentlichungen über Erzählungen, weil diese indigenes Wissen und Erinnerungen über Amerikas Vergangenheit beinhalten und damit für unser Projekt von besonderem Interesse sind. Clark fand viele dieser Erzählungen für ihre Bücher in Manuskripten von Pionieren, frühen anthropologischen Studien und obskuren und fast in Vergessenheit geratenen Texten. Allerdings hielt sie auch zahlreiche Texte selber fest, als sie Mitglieder indigener Gruppen in den USA und in Kanada besuchte. Ella Clark nahm Kontakt mit zahlreichen Büchereien, Schulen, Museen und Agenturen von Indianerreservationen auf, um sich nach Überlieferungen zu erkundigen, wie Dokumente aus ihrer persönlichen Korrespondenz offenbaren. Die Dokumente zeigen zudem die hauptsächliche Motivation für ihre unentwegte Erforschung indigener Erzählungen. In einem Brief an den Schulleiter der St. Mary’s Mission School in British Columbia vom 5. April 1954 schreibt Clark über ihre Hoffnung, “dass diese Sammlungen den Respekt der Weißen für die Indianer und den Respekt der Indianer für ihre eigene Kultur vergrößern“ (Ella Clark Papers, Box 1, Folder 2). Im selben Text artikuliert sie zudem ihre „Hoffnung, so viele der alten Überlieferungen zu bewahren wie möglich, und die interessantesten darunter für die allgemeine Leserschaft zugänglich zu machen.“ Tatsächlich verkauften sich Ella Clarks Bücher sehr gut und halfen dabei, die mündlichen Überlieferungen der indigenen Völker Nordamerikas einer breiten Leserschaft zu erschließen.

Ihre erste Sammlung indigener Erzählungen, Indian Legends of the Pacific Northwest, kam 1953 auf den Markt. Es war wahrscheinlich ihr erfolgreichstes Buch und wird auch noch mehr als 60 Jahre nach der Veröffentlichung gedruckt.[4] Folgt man der Einleitung der ersten Ausgabe, hat Clark die Texte in dem Band danach ausgewählt, ob diese als authentisch betrachtet werden können und ob sie interessant sind (2). In Rücksicht auf ihre nicht-akademische Leserschaft änderte Clark die Sprache der Erzählungen ab und strich eher vulgäre oder brutale Passagen (z.B. jene, die Kojotes ungezügelte Libido oder dessen Interaktionen mit seinen Exkrementen darstellen), um den Moralvorstellungen der 1950er Jahre zu entsprechen. Diese Art von Textbearbeitung erntete in wissenschaftlichen Zeitschriften viele negative Rezensionen. Die Anthropologin Erna Gunther kritisiert beispielsweise „die dürftige Auswahl an Erzählungen, deren Anordnung […], und den vollständigen Verlust des indigenen literarischen Stils“ (324). Gunther zufolge „klingen alle Erzählungen im Buch gleich und haben wenig gemein mit dem lebhaften und direkten Erzählstil, der von vielen Stämmen in dieser Region verwendet wird“ (324). Die Anthropologin Viola E. Garfield übte Kritik an der „unkritischen Verwendung von Quellen“ (924) und bezog sich damit auf jene Texte im Buch, die ursprünglich von Missionaren, Siedlern und anderen Akteuren gesammelt wurden, die nicht mit indigenen Konzepten vertraut waren. Diese Kritik ist jedoch eher vage und scheint etwas überzogen, wenn man die Ausrichtung des Buches auf eine Leserschaft bestehend aus Nicht-Experten und Schülern bedenkt.[5] Weder Gunther noch Garfield führen konkrete Beispiele an, wie genau sich die ‚echten‘ Erzählungen von denen von Clark gesammelten unterscheiden. Darüber hinaus gehen sie nur unvollständig auf die prekäre Quellenlage beim Studium mündlicher Überlieferungen ein – entweder wurden die Texte von Vertretern der Kolonialgesellschaft gesammelt oder von frühen Anthropologen, von denen auch nicht alle den Regeln wissenschaftlicher Quellenkritik folgten und deren Übersetzungen nicht immer auf Richtigkeit überprüfbar sind.[6] Andere Rezensenten, wie etwa der Folklorist Geoffrey Turner, äußern sich etwas positiver zu Clarks Buch und werten es als gute Einführung für Folkloristen, die noch nicht mit dem Pazifischen Nordwesten vertraut sind (312).

Clarks andere Sammlungen mündlicher Überlieferungen folgten einem ähnlichen Muster und waren ebenfalls auf eine breite Leserschaft und Lehrzwecke ausgelegt. Ihre Bemühungen, das öffentliche Wissen über indigene mündliche Erzählungen zu vergrößern, wurden von vielen Seiten hoch anerkannt. Der berühmte kanadische Ethnograph Marius Barbeau kritisiert zwar die Anordnung und Auswahl der Texte in Indian Legends of Canada (1960), lobt Clark jedoch für ihr erfolgreiches Bestreben, das „Sprachrohr“ indigener Geschichtenerzähler zu sein, und dies „angesichts der Tatsache, dass sie keine professionelle Folkloristin ist“ (65). Diese Rezension spiegelt die allgemeine Bewertung der Arbeit Clarks unter Folklisten und Anthropologen wider. Sie erkannten ihre Bemühungen und die Veröffentlichung nie zuvor gedruckten Materials an, distanzierten sich aber von der Art und Weise, in der die Erzählungen bearbeitet wurden.

Diese unterschiedlichen kritischen Stimmen unter den FachkollegInnen lassen darauf schließen, dass es längst keinen wissenschaftlichen Konsens über und keine einheitliche Methode für den korrekten Umgang mit mündlichen Überlieferungen gab. Es herrschte vielmehr ein Wettbewerb innerhalb der damals noch jungen Disziplin Anthropologie, die sich um die Anerkennung als exakte Wissenschaft bemühte. Pioniere des Feldes, wie Bronislaw Malinowski, legten besonderen Wert auf die Formulierung wissenschaftlicher Standards für die anthropologische Forschung.[7] Anthropologische Schriften sollten diesen Standards entsprechen, um sich so von anderen Publikationen abzuheben. Angesichts dieses Ehrgeizes sich als wissenschaftliche Disziplin zu etablieren ist es wenig überraschend, dass renommierte Ethnologen wie der deutsch-amerikanische Anthropologe Franz Boas ‚nicht-anthropologische‘ Sammlungen mündlicher Überlieferungen kritisierten. So befindet Boas Textsammlungen wie Myths and Legends of the Pacific Northwest (1910) der Bibliothekarin Katherine Berry Judsons als „komplett irreführend, was die Absicht betrifft, einen Eindruck vom wahren Charakter, Umfang und Form indianischer Mythologien zu vermitteln“ (254).[8] Allerdings verfolgten Autorinnen wie Judson oder Clark keine im engen Sinne wissenschaftliche sondern eine eher humanistische Agenda und gerieten dabei in den Diskurs über die wissenschaftliche Identität der Anthropologie. Ella Clark veröffentlichte ihr Werk zu einer Zeit, in der anthropologisches Denken zunehmend von den wissenschaftlichen Konzepten des Strukturalismus geprägt war. Es ist zudem interessant, dass die ‚citizen scientists‘,die mündliche Erzählungen sammelten, fast ausschließlich weiblich waren, was die Frage aufwirft, ob die Geschlechtszugehörigkeit in dieser Debatte über wissenschaftliche Präzision und empirischen Wert nicht auch eine Rolle spielte (die Ethnologie war bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine stark männlich geprägte Wissenschaft). Es scheint so, als sei das Werk dieser weiblichen ‚nicht-professionellen‘ Geschichtensammlerinnen aus anderen Gründen vernachlässigt worden als nur aus Qualitätsgründen.

Auf ähnliche Weise kritisierten mehrere Historiker Clarks letztes Buch, Sacagawea of the Lewis and Clark Expedition (1983) dafür, die bei vielen indigenen Forschern akzeptierte Meinung eines Todes Sacajaweas im späten 19. Jahrhundert zu vertreten, anstatt der weiterverbreiteten Annahme zu folgen, dass Sacajawea bereits 1812 verstarb. Clark beruft sich in ihrer Biografie von Sacajawea teilweise auf Interviews mit Schulkindern des Volkes der Shoshonen, die Erzählungen über die berühmte Frau von ihren Ältesten hörten. Außerdem schrieb Ella Clark Essays zu indigenem Wissen über historische Ereignisse und Landmarken (z.B. die ‚Bridge of the Gods‘), denen in den Erzählarchiven der meisten Anthropologen keine große Bedeutung beigemessen wurde, weil deren Schwerpunkt eher auf Verwandtschaftsstrukturen und Bräuchen als auf topologischem Wissen lag. Es ist eines von Ella Clarks größten Verdienste, dass sie ein Korpus lokaler mündlicher Überlieferungen bewahrt hat, das jenseits der engen Gütekriterien kolonialer Wissenschaften liegt. Ihre Bücher ermöglichen den Zugang zur Welt indigener Erzählungen für ein breites Publikum und machen die Leser auf bisher vernachlässigte Aspekte indianischer Überlieferungen aufmerksam.

Abbildung 3: Buchcover von Indian Legends of the Pacific Northwest (1953).

 

Mündliche Überlieferungen als Tor zu Amerikas tiefer Vergangenheit

Während ihrer gesamten Karriere hat sich Ella Clark für die Verbreitung und Bewahrung indigenen Wissens eingesetzt. Sie stellte die Erzählungen von Native Americans und First Nations als wichtige und glaubwürdige Quellen da, deren Stimmen nicht überhört werden sollten. Clark war davon überzeugt, dass die Überlieferungen der indigenen Bevölkerung Amerikas niedergeschrieben werden müssen, bevor sie aufgrund der erzwungenen kolonialen Umerziehung für immer verloren gingen. Außerdem bewies sie, dass diese Texte nicht nur eine unterhaltsame und lehrreiche Lektüre boten, sondern auch wertvolle Berichte über Amerikas entfernte Vergangenheit beinhalteten. Ella Clarks Fokus auf Legenden von Landmarken (‚landmark legends‘) gibt damit einen genaueren Einblick in indigenes landbezogenes Wissen.

Für unser Projekt sind mündliche Überlieferungen über Ereignisse wie die Lewis-und-Clark-Expedition oder Landmarken wie Crater Lake von besonderem Interesse. Diese Texte in den Büchern von Ella Clark stellen ein wertvolles und notwendiges Gegen-Archiv zum akademischen Wissen von Geologie und Geschichte dar. Die Erzählungen in ihren Sammlungen verdeutlichen, dass die verschiedenen indigenen Völker Erinnerungen von einer Zeit bewahrt haben, in der noch kein weißer Mensch einen Fuß auf den Boden Amerikas gesetzt hatte. Dementsprechend, ermöglichen diese Texte nicht nur eine alternative Perspektive auf Geschehnisse der Vergangenheit, sondern enthüllen auch Erinnerungen an das prä-kolumbianische Amerika. Die von Ella Clark niedergeschriebenen Erzählungen werden heutzutage auch auf den Internetseiten einiger indigener Gruppen verwendet.[9]

Ella Clark verdient besondere Anerkennung, weil sie aus eigener Motivation heraus ihre Zeit und ihr Leben dem Studium und der Verbreitung von Überlieferungen der indigenen amerikanischen Völker gewidmet hat, obwohl ihr jegliche Ausbildung als Anthropologin oder Folkloristin fehlte. Als frühe Vertreterin von ‚citizen science‘, also als frühe Bürgerwissenschaftlerin, hat sie mehrere seltene mündliche Überlieferungen geborgen und bewahrt und hat unter einer breiten Leserschaft das Bewusstsein für den Wert indigenen Wissens gefördert. Dies tat sie zu einer Zeit, in der die wissenschaftliche Meinung vorherrschte, dass indigene Überlieferungen mit westlichen Märchen vergleichbar wären und kein Wissen von geschichtlicher Relevanz beinhalteten. Trotz ihrer beträchtlichen Umgestaltung der Erzählungen und der teilweise etwas willkürlichen Textauswahl (wie von vielen professionellen Anthropologen kritisiert wurde) hat Clark ein einzigartiges Korpus an mündlichen Überlieferungen veröffentlicht. Ihre Sammlungen, mit besonderem Schwerpunkt auf dem amerikanischen Nordwesten, eröffnen so einen sehr zugänglichen Einblick in das Wissen der indigenen amerikanischen Völker über ihr Land und dessen Vergangenheit.

 

LITERATURNACHWEISE

[1] Alle Übersetzungen von Stefan Krause.

[2] In der Einleitung („From Mountain Peaks to Indian Legends“) ihres Buches Indian Legends of the Pacific Northwest (1953) beschreibt Clark, wie ihre Arbeit für die Feuerwacht ihr die Welt des geomythischen Pazifischen Nordwestens nähergebracht hat.

[3] 1989 veröffentlichte Edmonds einen weiteren Band mit dem Titel Voices of the Winds: Native American Legends, der weitere von ihr und Clark gesammelte mündliche Überlieferungen von Native Americans enthielt.

[4] 2003 hat der Verlag University of California Press eine Ausgabe zum 50. Jubiläum veröffentlicht.

[5] Bildungsverlage wie etwa Glencoe/McGraw-Hill haben Ella Clarks Wirken in ein Schulbuch Writer's Choice: Grammar and Composition, Grade 9 (2008) integriert

[6] Siehe Ralph Mauds Diskussion von Franz Boas‘ mitunter fragwürdigen Methoden der Zusammenarbeit mit indigenen Übersetzern, z.B. im Fall seiner Sammlung von Texten der Tsimshian. Ralph Maud, Transmission Difficulties. Franz Boas and Tsimshian Mythology. Burnaby, BC: Talonbooks, 2000.

[7] Eine der berühmtesten Beschreibungen dieser Standards findet sich in der Einleitung zu Malinowskis Argonauts of the Western Pacific (1922).

[8] Allerdings wurde Boas kürzlich auch selbst für seine ungenaue Methodologie kritisiert (siehe Ralph Mauds Buch in Fußnote 6). Boas wurde 1858 im deutschen Minden geboren und emigrierte 1886 in die USA, wo er bahnbrechende anthropologische Arbeiten produzierte und, mithilfe indigener Dolmetscher wie George Hunt und Henry Tate, riesige Mengen an Textmaterial ansammelte, die bis heute ein grundlegender Teil der Textarchive der von ihm erforschten Stämme sind.

[9] Siehe beispielsweise das „Book of Legends,“ das online von den Confederated Tribes of the Colville Reservation veröffentlicht wurde. www.colvilletribes.com/book_of_legends.php

 

ZITIERTE LITERATUR

Barbeau, Marius. Review of Indian Legends of Canada, by Ella E. Clark. The Journal of American Folklore 75, 295 (1962). 65-66.

“Biographical/ Historical Note.” Guide to the Ella Elizabeth Clark Papers 1944-1965. Cage 146. Manuscripts, Archives, and Special Collections, Washington State University Libraries, Pullman, WA. n.d. Web. 13 October 2016.

Boas, Franz. Review of Myths and Legends of the Pacific Northwest, by Katharine Berry Judson. The Journal of American Folklore 24, 92 (1911). 254.

Clark, Ella E. Indian Legends of the Pacific Northwest. Berkeley: University of California Press, 1953.

Garfield, Viola E. Review of Indian Legends of the Pacific Northwest, by Ella E. Clark. American Anthropologist. New Series56, 5 (1954). 924.

Gunther, Erna. Review of Indian Legends of the Pacific Northwest, by Ella E. Clark. The Journal of American Folklore 67, 265 (1954). 324.

“Letter to the Principal of St. Mary’s Mission School in Kimberley, British Columbia. April 5, 1954.” Box 1, Folder 2. Cage 146,Ella Elizabeth Clark Papers. Manuscripts, Archives, and Special Collections, Washington State University Libraries, Pullman, WA.

Maud, Ralph. Transmission Difficulties. Franz Boas and Tsimshian Mythology. Burnaby, BC: Talonbooks, 2000.

“Publications.” Box 7, Folder 50. Cage 146,Ella Elizabeth Clark Papers. Manuscripts, Archives, and Special Collections, Washington State University Libraries, Pullman, WA.

Thompson, Albert. “Personal background. Professional career at WSU, 1930-1964, etc.” Interview by James H. Elder. Transcribed June 29, 1987 by Janice Backus. Washington State University Centennial Oral History Project. May 5, 1985.

Turner, Geoffrey. Review of Indian Legends of the Pacific Northwest, by Ella E. Clark. Folklore 66, 2 (1955). 311-312.

“Who’s Who Among Pacific Northwest Authors.” Box 7, Folder 50. Cage 146,Ella Elizabeth Clark Papers. Manuscripts, Archives, and Special Collections, Washington State University Libraries, Pullman, WA.

 

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: N.d. “Clark, Ella Elizabeth” [UW 37536]. Portraits Collection, circa 1851-1990s. University of Washington Libraries, Special Collections, Seattle, WA.

Abbildung 2: N.d. “Ella Clark, two unidentified Indians undated” Oversize [item ID: cg146_oversize_51]. Ella Elizabeth Clark Papers. Manuscripts, Archives, and Special Collections, Washington State University Libraries, Pullman, WA.

Abbildung 3: Clark, Ella E. Indian Legends of the Pacific Northwest. Berkeley: University of California Press, 1953.